Foto: Romina Achatz

Benedikt Steiner

Benedikt Steiner, geboren 1990 in Basel, ist Dichter und bildender Künstler. Hat experimentelles Entwerfen an der Hochschule Luzern – Design & Kunst und Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien (u. a. bei Ferdinand Schmatz) studiert. Schreibt Lyrik, macht Bilder, initiiert Workshops und Performances. Untersucht in seinen Arbeiten Dichtung als skulpturales, medienübergreifendes Prinzip des Umarbeitens von Wahrnehmung und Bedeutung. Hat die Textsammlung Ein Leben an sich (2016) sowie in Magazinen, darunter signaturen und zeitschrift der schule für dichtung wien, veröffentlicht. Er ist Vater einer Tochter und lebt in Wien.

Termine:

18.02.24 20:00 gewebe aus text & klang. Lesung mit Klängen von Schayan Kazemi Café Anno (Wien)
09.03.24 10–13h Kunstbuchwerkstatt Softcover (Wien)
14.04.24 16:00 frage & fragment. Text-Klang-Performance Ruprechtskirche (Wien)
16.05.24 Gruppenlesung MAERZ (Linz)

spuren in einem

seele als / organ, das atmet / keine lunge / qualle vielleicht

weiß schon / immer nicht / wer ich sind

In seinem Lyrikdebüt spuren in einem sucht Benedikt Steiner die Topografie einer menschlichen Seele zu erschließen. In schwebenden, zu allen Seiten hin offenen Textfeldern verhandelt er eine Vielzahl innerer Phänomene: existenzielle Einsamkeit und die Sehnsucht nach dem Anderen genauso wie rumorende Ahnungen und aufblitzende Erkenntnis. In den skulptural anmutenden Gedichten werden wechselnde Innen-Ansichten zu einem Gewebe verflochten und erscheinen zugleich als sprachliche Spur; es formt sich ein Stoffgebilde, stabil genug, um für sich zu bestehen, jedoch mit etlichen offenen Enden. So sind diese Texte auch Suchbewegung – sich von Wort zu Bedeutungen tastend.

Fragilität, unaufhörlicher Wandel sowie Vertrauen bilden hier die zentralen Themenkomplexe, die als Resonanzkörper aus Sprache um ein prekäres, zugleich hellwaches lyrisches Ich kreisen.

»Benedikt Steiner’s Gedichtsammlung spuren in einem stellt sich auf innovative und kreative Weise in die Dichtungstradition Paul Celans, indem er mit Anklängen und Schriftbild arbeitet und die kognitive Seite der sprachlichen Form in den Vordergrund rückt. Damit gelangen seine Gedichte zu einem wahrhaft poetischen Denken.« (Marko Pajević, Autor von Poetisch denken – Jetzt)

»Mit seinem gelungenen Debüt hat Steiner nicht nur seinen Ton gefunden, sondern auch seine eigenständige Form. Man darf gespannt sein, welche Räume sich damit noch öffnen lassen.« (Lukas Meschik, Poesiegalerie)

»Gedichte, die als fragile geistige Fingerabdrücke sowohl ein schon Gewesensein als auch eine Gegenwärtigkeit erkennbar machen und darüber hinaus durch Fragmentieren und Verschmelzen von Innen und Außen, Perspektiven einer nach vielen Seiten offenen Ich-Existenzspur einer zukünftigen Sprachgestaltungsinstanz generieren.« (Semier Insayif, Die Furche)